Schimmelpilz entfernen
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Wenn Schimmelpilze in hoher Konzentration in Innenbereichen auftreten, können sie die Gesundheit gefährden und stellen ein hygienisches Problem dar. Deshalb sollten bei auftretendem Schimmel sofort professionelle Maßnahmen ergriffen werden.
Was ist Schimmelpilz eigentlich?
Schimmelpilze sind Pilze, die Pilzfäden und Sporen bilden. Sie sind ein unverzichtbarer Teil des natürlichen Stoffkreislaufes und daher überall anzutreffen. Es gibt über 100.000 verschiedene Pilzarten, aber nicht jeder Schimmelpilz ist gesundheitsschädlich, einige Schimmelpilze sind sogar sehr nützlich und dienen kontrolliert der Herstellung von Medikamenten wie Penicillin oder Lovastatin sowie Lebensmitteln wie Käse oder Salami. Unkontrolliert jedoch wird ihre Ausbreitung stets zum Problem, beispielsweise wenn sie sich in Innenräumen und Wohnhäusern ausbreiten. Schimmelbefall wird hervorgerufen durch Schimmelpilze, Hefen und Bakterien.
Wann sind Schimmelpilze gesundheitsschädlich?
Wenn Schimmelpilze in hoher Konzentration in Innenbereichen auftreten, können sie die Gesundheit gefährden und stellen ein hygienisches Problem dar. Bestimmte Schimmelpilzarten können stark toxisch sein. Die Bandbreite der Beschwerden reicht von der einfachen Befindlichkeitsstörung bis zu lebensbedrohlichen Symptomen. Nur eine fachgerechte Sanierung vermeidet Gesundheitsrisiken und stellt eine Raumluftqualität ohne Schimmelbelastung wieder her.
Was sind Schimmelpilzsporen?
Schimmelpilzsporen umfassen mit wenigen Ausnahmen den Größenbereich von 2 bis 30 µm. Die meisten Verbreitungsorgane haben Durchmesser unter 10 µm. Sporen werden zur Vermehrung und Ausbreitung gebildet und überleben lange Zeiträume durch die Luft schwebend und können so eingeatmet werden. Die in die Luft gelangten Pilzgifte Mykotoxine verursachen dann häufig Allergien. Einige Pilzarten sind krankheitserregend und können bei empfindlichen oder immungeschwächten Personen oder Kindern zu Atemwegserkrankungen oder deren Verschlimmerung führen. Bei hoher Konzentration stellen Schimmelpilze daher eine gesundheitliche Gefährdung für Mensch und Tier dar.
Wie kommt es zur Schimmelbildung?
Schimmel bildet sich, wenn eine zu hohe Luft- oder Baufeuchte, beispielsweise durch Bauschäden, oder durch fehlende Lüftung entsteht. Unzureichende Wärmedämmung ist ein weiterer Auslöser. Denn Schimmel wächst überall dort, wo ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist. Bei Feuchteschäden können nicht nur Schimmelpilze, sondern oft auch Bakterien, wie Aktinomyzeten, auftreten. Für das Schimmelpilz-Wachstum genügt eine relative Luftfeuchte von 70 bis 80 % an der Oberfläche des Materials, wenn diese über längere Zeit anhält. Die Materialien müssen also nicht sichtbar nass sein. Besonders gute Wachstumsbedingungen finden sich immer dann, wenn es zu Kondensation (Tauwasserbildung) auf oder in der Substanz kommt. Weiterhin spielen Temperatur und Nährstoffe aus Baumaterialien oder Hausstaub eine Rolle bei der Verbreitung der Kleinstlebewesen.
Ein Schimmelbefall liegt vor, wenn sich diese auf oder in organischen Materialien beziehungsweise auf Materialien mit organischen Verschmutzungen vermehren oder vermehrt haben. Wichtig: Schimmelpilz entsteht nicht nur an Stellen, die sofort sichtbar sind, sondern häufig auch verdeckt an schlecht belüfteten Stellen wie hinter Fußleisten, Schränken oder Tapeten. Nicht wachsen können diese Mikroorganismen in Materialien mit hoher Dichte wie Glas, Metall und Keramik. Falls sich hier Schimmelflecken entwickeln sollten, sind diese oberflächlich und können entfernt werden.
Materialien, auf denen Schimmelpilze wachsen:
- Tapeten, Tapetenkleister
- Holz, Holzwerkstoffe
- Papier, Pappe, Karton, Gipskarton
- Gummi, Kunststoffe (Polystyrol, Silikon, Folien)
- Teppichböden, Kleber für Fußbodenbelag, Mineralwolle
- Farben, Lacke
- Leder, Textilien
- Zement und Beton
Wie kann ich Schimmelbefall vorbeugen?
Richtiges Lüften kann Schimmelbefall verhindern. Sie sollten zwei bis vier Mal pro Tag Ihre Fenster öffnen. Am besten auch die Innentüren und die Fenster anderer Räume öffnen. Diese sogenannte Durchzugslüftung sorgt dafür, dass die Luft noch besser zirkulieren kann und ausgetauscht wird. Wichtig bei richtigem Lüften ist vor allem die Dauer. Kurzes regelmäßiges Stoßlüften für fünf bis zehn Minuten ist die beste Methode, um Schimmelpilz vorzubeugen. Eine Dauerlüftung mit gekippten Fenstern ist nicht optimal, da der Luftaustausch hier nur gering ausfällt. Auch beim Trocknen von Wäsche in geschlossenen Räumen oder nach dem Duschen sollte auf ausreichendes, zeitnahes Lüften geachtet werden.
Weiterer wichtiger Aspekt bei der Schimmelvermeidung ist das Heizen. Dies gilt gerade in Räumen, in denen viel Feuchtigkeit abgegeben wird wie die Küche, Badezimmer oder das Schlafzimmer. Das Heizen bewirkt eine Erhöhung der Raumlufttemperatur und damit bei gleichem absolutem Wassergehalt der Luft eine Verringerung des relativen Wassergehalts der Luft. Im Allgemeinen reichen Temperaturen von 16°C bis 18°C, um Feuchte und Schimmelprobleme zu vermeiden. Durch eine Beheizung des Raumes wird ebenfalls die Oberflächentemperatur der Innenwände erhöht. Beide Effekte tragen somit zu einer Vermeidung von Schimmelwachstum bei. Möbel, Gardinen und sonstiges Inventar sollten bei unzureichend gedämmten Außenwänden (häufig bei Altbauten) immer einige Zentimeter von der Wand entfernt aufgestellt werden, damit die warme (Heizungs-) Raumluft ungehindert auch hinter diese Einrichtungsgegenstände strömen kann.
Wie gefährlich ist Schimmelpilzbefall in Silikonfugen?
Silikon ist ein Material, das immer elastisch bleibt. Daher ist es ideal zum Verfugen. Diese Eigenschaft macht es aber leider auch zum idealen Ort für Schimmelpilze. Hier können sie, im Gegenteil zu harten Untergründen und Materialien, tief eindringen und sich gut festsetzen. Schimmel in Silikonfugen oder Fliesenfugen ist nicht nur schlecht fürs Auge, weil es unschön aussieht, sondern auch schlecht für die Gesundheit. Eine hohe Konzentration an Schimmelsporen im Raum steigert das Risiko für Infektionen und Atemwegserkrankungen.
Was sind Wärmebrücken?
Die Wärmeleitfähigkeit eines Materials bestimmt, wie schnell und intensiv Wärme aus der Umgebung vom Material aufgenommen und wieder abgegeben wird. Stein hat dabei eine andere Wärmeleitfähigkeit, als Beton oder Holz. Als Wärmebrücke wird der Abschnitt in der Baustruktur bezeichnet, durch den Wärme schneller abgeführt wird, als über die umgebenden Baumaterialien. Das Aufspüren und Beseitigen von Wärmebrücken ist ein wichtiger Aspekt in der Schimmelpilzbekämpfung. Zur Diagnose von Material- und Luftfeuchte sind professionelle Messgeräte von Heylo wie das HFM 200 oder das Feuchtemesssystem MMS 2 die idealen Helfer.
Die Richtwerte zur Vermeidung von Schimmelpilzbildung durch eine Wärmebrücke sind in der DIN 4108-2 für den Mindestwärmeschutz festgehalten:
- Gebäude von 1952 bis 2001: Außenecktemperatur - 9,4 °C bei Rahmenbedingungen innen 20 °C, außen - 10 °C
- Gebäude ab 2001: Außenecktemperatur - 12,6 °C bei Rahmenbedingungen innen 20 °C, außen - 5 °C.
Woran erkenne ich Schimmelflecken?
Schimmelpilze werden mit dem bloßen Auge als Schimmelflecken erst dann erkannt, wenn sich Sporenträger mit gefärbten Sporen in einer gewissen Dichte an einer Oberfläche entwickelt haben. Das heißt, dass der Schimmel bereits da ist, wenn er für das Auge noch gar nicht sichtbar ist. Schimmel in Innenräumen tritt häufig während oder nach dem Winter auf und zeigt sich mit oft schwarzen Schimmelflecken in der Wohnung. Vor allem in den Ecken gibt es den Schimmelbefall. Meist tritt Schimmelpilz mit kreisförmigen Ausbreitungen auf und zeigt sich in unterschiedlichen Farben. Egal in welcher Form Schimmelpilz sichtbar wird: Sie sollten ihn schnellstmöglich professionell beseitigen lassen.
Schimmel beseitigen – so gehen Sie vor!
Übersicht über die 3 Phasen einer professionellen Schimmelbeseitigung:
Phase 1: Ursache erkennen und beseitigen
- Gebäudediagnose und Messtechnik
- Gefährdungsbeurteilung und Arbeitsschutz festlegen
- Erstmaßnahmen zur Keimminderung und technische Trocknung
Phase 2: Rückbau und Reinigung
- Aktiven Befall und sekundäre Kontamination beseitigen
- Luftreinhaltung und Desinfektionsmaßnahmen
- Gegebenenfalls Sanierungskontrolle durch Freimessung
Phase 3: Wiederherstellung und Vorbeugung
- Auswahl geeigneter Dämmstoffe und Beschichtungen
- Verbesserung des Raumklimas durch Klimakontrolle / Lüftung
Phase 1: Ursache erkennen und beseitigen
Wichtige Voraussetzung für eine dauerhaft erfolgreiche Schimmelsanierung ist das Erkennen und Beseitigen der Feuchteprobleme. Zur Diagnose der Material- und Luftfeuchte ist professionelle Messtechnik von Heylo wie das HFM 200, das Feuchtemesssystem MMS 2 oder der Surveymaster unverzichtbar.
Durch den Einsatz technischer Trocknungsgeräte können sowohl Material- als auch Luftfeuchte innerhalb kürzester Zeit auf ein normales Niveau gesenkt werden. Heylo bietet hier die komplette Bandbreite: vom Luftentfeuchter mit 16 l / 24 h bis zum Profi-Kondensationstrockner mit 58 l / 24 h.
Vorab sollten befallene Materialien wie beispielsweise Tapeten und MDF-Fußleisten entfernt werden, da durch die beginnende Trocknung die Ausbreitung von Sporen stark begünstigt wird. Durch Auftragen eines Desinfektionsmittels wie Odox, Alron Citrox oder Penetrox mittels ULV-Sprayer wird die Ausbreitung von Keimen minimiert.
Phase 2: Rückbau und Reinigung
Aktiver Befall an nicht reinigungsfähigen Materialen erfordert einen Rückbau. Hierbei ist die Staubbelastung der Luft durch geeignete Maßnahmen zu minimieren. Elektrowerkzeuge wie Putzfräsen müssen über eine Staubabsaugung verfügen. Stärker belastete Räume sollten gegen unbelastete Räume mit einer Staubschutzwand (Heywall) oder einem Staubschutzsystem (Heylo DCS) abgeschottet werden. Dies kann bereits vor der Trocknung sinnvoll sein.
Während Abbruch und Feinreinigung empfiehlt sich der Einsatz von Unterdruckgeräten. Mobile Luftreiniger wie Heylo PowerFilter mit HEPA H14-Filtern werden zur Minderung der Sporenkonzentration eingesetzt.
In der Raumluft schwebende nicht sichtbare Sporen werden durch das Vernebeln des Raumvolumens mit speziellen Wirkstoffen wie ODOX-DF oder MAXOX-DF abgetötet. Dadurch werden auch sehr schwer zugängliche Bereiche erreicht. Auch abgetötete Sporen können allergen sein, deshalb müssen alle Oberflächen im Sanierungsbereich von anhaftenden Sporen durch Industriesauger der Klasse H und im Wischverfahren beseitigt werden. Wird eine Freimessung zur Sanierungskontrolle gefordert, sind die Maßnahmen zur Luftreinhaltung und die Feinreinigung sehr sorgfältig und zeitnah durchzuführen.
Phase 3: Wiederherstellung und Vorbeugung
Zur Wiederherstellung sollten möglichst unempfindliche Baustoffe und Beschichtungen verwendet werden, die eine Neubesiedlung der Flächen vorbeugen. Der Fachhandel hält eine Vielzahl von geeigneten Baustoffen bereit. Lagen dem Schimmelschaden Lüftungsmängel zugrunde sollten dem Nutzer Hygrothermometer zur Eigenkontrolle der Luftfeuchte zur Verfügung gestellt werden. Bestehen bautechnisch keine Möglichkeiten zur ausreichenden Lüftung, kann auch der Dauergebrauch eines hygrostatgesteuerten Luftentfeuchters, beispielsweise der Heylo DT 650, als Präventivmaßnahme empfohlen werden.
Welche Maßnahmen erforderlich sind, um den jeweiligen Schadenfall zu beseitigen, ist immer im Einzelfall festzulegen. Die gewählten Maßnahmen sollten sich immer im Einklang mit den rechtlichen Vorgaben (GefStoffV, BioStoffV) für die Schimmelpilzsanierung befinden.
Die Berufsgenossenschaften (BGI858) und das Umweltbundesamt (Leitfaden zur Schimmelpilzsanierung) informieren kostenlos. Beachten Sie bitte auch die entsprechenden Gebrauchsanweisungen und Sicherheitsdatenblätter der eingesetzten Produkte.
Der Wirkstoff PENETROX wird vorbeugend auf saugende Oberflächen wie Putz oder Holz aufgetragen bei denen eine Tiefenwirkung gewünscht ist. Hartnäckig anhaftender Schimmelgeruch kann durch Vernebeln von Wirkstoffen wie DRY ODOR CONTROL mittels Thermofoggern zur Geruchsneutralisation beseitigt werden.
Schimmelbekämpfung – welche Mittel sollten Sie anwenden?
Schimmel entfernen mit Hausmitteln
Schimmel entfernen mit Essig
Auch, wenn Essig häufig als bewährtes Hausmittel gegen Schimmel genannt wird, wer Schimmelsporen dauerhaft entfernen will, kommt mit Essig nicht weit. Denn es lässt sich zwar mit Essig auf den ersten Blick der Schimmel beispielsweise von der Tapete entfernen, jedoch ist dies nicht von langer Dauer. Denn den Schimmelsporen macht Essig nichts aus. Auf einigen Untergründen wie beispielsweise Kalk kann Essig den Schimmelpilz überhaupt nicht entfernen.
- Auf alkalischen Untergründen hat Essig keinerlei Wirkung.
- Selbst wenn Essig den Schimmelpilz auf manchen Untergründen entfernt, die Schimmelsporen überleben.
- An Wänden kann Essig das Schimmelproblem sogar vergrößern und die Sporenausbreitung noch ausbreiten, denn in Essig sind Nährstoffe enthalten, von denen sich Schimmelpilze ernähren.
Schimmel entfernen mit Spiritus
Brennspiritus zur Entfernung von Schimmelpilzen kann mit der Verwendung von Schimmelentfernern aus dem Handel gleichgesetzt werden. Doch die Schimmelsporen, welche für die Ausbreitung von Schimmel verantwortlich sind, werden damit nicht entfernt. Spiritus wirkt, genau wie alle anderen Hausmittel wie beispielsweise Essig, nicht oder nur wenig sporentötend. Außerdem verdunstet Spiritus beim Auftragen schnell und ist dann nicht mehr wirksam.
Kann ich Schimmel selbst entfernen?
Schimmelpilze in Innenräumen sollten immer professionell beseitigt werden, denn Schimmel ist gesundheitsgefährdend. Mittel, die Sie beispielsweise auf betroffene Stellen aufsprühen, können unsichtbare Sporen aufwirbeln und dafür sorgen, dass sie sich noch mehr verteilen.
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