Ein Leitfaden für die Trocknung von Wasserschäden
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In vielen Gebäuden sind die wasserführenden Leitungen aufgrund von verändertem Wohnverhalten, luftdichterer Bauweise und eines gestiegenen Hygienebedürfnisses oft sanierungsbedürftig. Starke Stürme und immer stärker werdende Regenfälle tun ein Übriges, um Wasserschäden zu begünstigen. Eine Wasserschadenbeseitigung ist von immenser Wichtigkeit, um Schimmelpilzbefall zu unterbinden. Dies kann beispielsweise mithilfe von Bautrocknern oder einer Estrichtrocknung geschehen.
Ursachen von Wasserschäden
Ein Wasserschaden kann verschiedene Ursachen haben. Die häufigste Ursache ist ein Rohrbruch durch Korrosion, Frost, Bauarbeiten oder durch einen Materialfehler. Aber auch Hochwasser, eine defekte Waschmaschine oder ähnliche technische Defekte können Feuchtigkeitsschäden bewirken. Diese sind schnell zu behandeln, damit Möbel, Wände und Fußböden nicht beschädigt werden. Hier kommt die technische Trocknung mit Trocknungsgeräten und Ventilatoren zum Einsatz, um Räume und Oberflächen zu trocknen und der Raumluft die Feuchtigkeit zu entziehen. Dabei werden Wasserschäden unterteilt in:
- Akute Schäden: Die sogenannten Wasserschäden durch Rohrbrüche, Regenwassereinbrüche, Überschwemmungen, Löschwasser und ausgelaufene Geräte wie beispielsweise einer Waschmaschine.
- Langzeitschäden: Die sogenannten Feuchteschäden durch defekte Bauwerksabdichtungen, Kondensatbildung an kalten Außenwänden sowie erhöhte Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen.
Wie trocknet man einen Wasserschaden?
Schritt 1 – Ursache erkennen
Vor der Wasserschadenbeseitigung ist es in jedem Fall zwingend erforderlich, dass die Schadensursache bei Beginn der Arbeiten bekannt und behoben ist, um Folgeschäden zu vermeiden. Ist dies nicht der Fall, wird in der Regel zunächst eine Leckageortung durchgeführt. Mit dem Feuchtemesstechnik-Sortiment von Heylo werden über 90 % der Leckagen innerhalb kürzester Zeit gefunden.
Schritt 2 – Schadensverhinderung durch Vorbereitung
Kabel und Rohre sollten gut verstaut und nasse Böden abgesichert werden, um potenzielle Gefahrenstellen wie Stromschläge zu vermeiden. Des Weiteren ist die Wasserzufuhr zu stoppen sowie die Ausbreitung gefährlicher Substanzen zu verhindern. Das Inventar des Raumes sollte möglichst geborgen oder hochgestellt werden.
Schritt 3 – Der Trocknungsprozess
Durch den Einsatz von Kondensationstrocknern und Ventilatoren wird die weitere Schadenausdehnung verhindert. In der Regel sind die feuchten Oberflächen innerhalb der ersten drei Tage so weit abgetrocknet, dass sich die verdeckten Schäden an Hohlräumen erkennen lassen. Ist das Wasser über eine lange Zeit in Materialien eingedrungen, wird es länger dauern, dieses mithilfe eines Entfeuchters wieder zu entfernen. Grundsätzlich haben drei Faktoren einen wichtigen Einfluss auf den Erfolg einer Wandtrocknung:
- Die Temperatur
- Die Luftfeuchtigkeit
- Die Luftströmung
Warmes Material hat naturgemäß eine höhere Verdunstungsrate als kaltes Material. Zudem kann warme Luft erheblich mehr Wasserdampf aufnehmen und zum Trocknungsgerät führen als kalte Luft. Der Übergang des Wasserdampfes vom Material an die Raumluft wird durch Luftströmung deutlich verbessert. Zu jedem aufgestellten Trockner sollte ein Ventilator zusätzlich aufgestellt werden. Bei Temperaturen unter 15 °C sollten Trockner mit Unterstützung von Heizungen betrieben werden.
Bei starken partiellen Durchfeuchtungen führt ein gezieltes Anströmen des Bauteils durch Gebläse oder Erwärmung mittels Infrarot-Wärmeplatten, wie beispielsweise die Infrarot-Heizplatten IRW 200 / 200 PRO oder IRW 500 / 500 PRO, zu einer schnelleren Trocknung. Insbesondere bei sehr nassem Porenbeton liefern die lautlosen Wärmeplatten und Gebläse überzeugende Resultate.
Schritt 4 - Überwachung der Trocknung
Während des gesamten Trocknungsvorgangs werden Messungen durchgeführt, um den Trocknungsfortschritt im Material zu kontrollieren und zu dokumentieren. Dies geschieht im Allgemeinen in einem systematischen Rhythmus. Um unnötige Fahrzeiten zu vermeiden, gibt es heutzutage internetgestützte Systeme zur Fernabfrage von Messwerten. Eine lückenlose Dokumentation ist zur Bewertung des Trocknungsfortschritts und als Nachweis für spätere Zwecke sehr wichtig. Über alle Messungen wird ein Messprotokoll erstellt. Die wichtigsten Messmethoden, um den Trocknungsfortschritt zu dokumentieren sind folgende:
Widerstandsmessung: Exakte Holzfeuchtemessung
Während des gesamten Trocknungsvorgangs werden Messungen durchgeführt, um den Trocknungsfortschritt im Material zu kontrollieren und zu dokumentieren. Eine lückenlose Dokumentation ist zur Bewertung des Trocknungsfortschritts und als Nachweis für spätere Zwecke sehr wichtig. Über alle Messungen wird ein Messprotokoll erstellt. Die wichtigsten Messmethoden, um den Trocknungsfortschritt zu dokumentieren, sind:
- Widerstandsmessung: Exakte Holzfeuchtemessung. Mit dem präzisen Leitfähigkeitsverfahren wird der tatsächliche prozentuale Feuchtegehalt in Holzprodukten gemessen.
- Widerstandsmessung: Feuchtemessung in Baumaterialien mit Tiefensonde. Anhand der Widerstandsmessung wird die Materialfeuchte in tieferen Schichten, wie zum Beispiel bei Estrich-Dämmschichten, mit dem 4-in-1 Feuchtemessgerät MMS 2.
- Kapazitive Messung: Der Suchmodus zum Auffinden feuchter Stellen. Wo selbst kleinste Messbohrungen tabu sind, kann die Feuchtigkeit unter der Oberfläche mit berührungslos messenden Geräten kapazitiv geortet werden, wie beispielsweise mit dem HFM 200.
- Luftfeuchte- und Temperaturmessung: Messungen im Raum oder Hohlraum. Zur Prüfung und Dokumentation von Raumlufttemperatur und relativer Luftfeuchtigkeit werden präzise Messgeräte mit oder ohne Datenspeicherung und -auswertung verwendet, wie zum Beispiel der Hygromaster 2 oder MMS 2.
Schritt 5 – der Abbau
Mit dem Abbau kann begonnen werden, sobald Vergleichsmessungen ergeben, dass die ausströmende Luft den gleichen Feuchtigkeitsgehalt aufweist wie die eingeblasene Trockenluft. Zusätzlich sollten die Messwerte der Materialfeuchte von zugänglichen Bauteilen den Vergleichswerten entsprechen, um weiterer Feuchtigkeitsschäden vorzubeugen
Kosten und Dauer der Wasserschaden-Trocknung
Die Trocknung mit Kondensationstrocknern ist die effizienteste Methode, da die Energiekosten überschaubar bleiben und die Trocknungszeiten sich erheblich verkürzen. Der Heylo Luftentfeuchter DT 760 ist das optimale Gerät für akute Notfälle wie Wasserschäden und arbeitet in kostensparendem und leisem Betrieb. In Kombination mit Ventilatoren ist technische Trocknung noch effektiver. Durch den Einsatz von Ventilatoren wird die Verdunstung beschleunigt, wodurch sich der Trocknungsprozess um bis zu 50 % verkürzen kann.
Für die Trocknung eines massiven Mauerwerks ist eine Trocknungszeit von 14 Tagen einzurechnen. Die tatsächlichen Trocknungszeiten sind allerdings abhängig vom betroffenen Material, vom konstruktiven Aufbau des Gebäudeteils und der Menge des aufgenommenen Wassers. Des Weiteren sind der sachgerechte Aufbau und der bemessene Geräteeinsatz der technischen Trocknung ausschlaggebend.
Wasserschaden trocknen mit unseren Geräten
Fußböden enthalten bei der heutigen Bauweise eine Dämmschicht, in die bei Wasserschäden Feuchtigkeit eindringt. Durch eine Estrich-Dämmschichttrocknung wird die Gefahr von Langzeitschäden gemindert. Bei der Trocknung des Estrichs gibt es zwei Verfahren:
- Überdruckverfahren
- Unterdruckverfahren
Beim Überdruckverfahren wird trockene Luft mittels eines Seitenkanalverdichters in die Dämmschicht gepresst und tritt über die Randfuge oder über Entlastungsbohrungen aus. Beim Unterdruckverfahren kann der Austritt kontrolliert erfolgen, da Schmutz nicht unkontrolliert in den Raum gelangt. Hierbei wird die Luft aus der Estrich-Dämmschicht mittels Seitenkanalverdichters abgesaugt und kann durch spezielle HEPA-Filter wie zum Beispiel der HFB 600 in den Raum oder nach Außen abgeführt werden. Befindet sich in der Dämmschicht freies Wasser, muss bei diesem Verfahren dem Seitenkanalverdichter ein Wasserabscheider vorgeschaltet werden. Hier kommt der professionelle Wasserabscheider HWA 600 zum Einsatz.
Bei beiden Verfahren werden vorzugsweise Adsorptionstrockner und dazu bemessene Seitenkanalverdichter wie zum Beispiel der SKV 115 eingesetzt. Mit einem Seitenkanalverdichter kann im Druck- und Saugverfahren getrocknet werden. Wasser und Restfeuchtigkeit werden so beseitigt. Hierbei wird die Luft aus der Dämmschicht mittels Seitenkanalverdichters (SKV) abgesaugt und kann durch spezielle HEPA-Filter wie zum Beispiel der HFB 600 in den Raum oder nach Außen abgeführt werden. Allerdings müssen geeignete Maßnahmen getroffen werden, damit keinerlei Wasser oder Feststoffe in den Seitenkanalverdichter gelangen und diesen beschädigen können. Befindet sich in der Dämmschicht freies Wasser, muss bei diesem Verfahren dem Seitenkanalverdichter ein Wasserabscheider vorgeschaltet werden. Hier kommt der professionelle Wasserabscheider HWA 600 von Heylo zum Einsatz. Er reinigt die angesaugte Schmutzluft vor, damit keine Feststoffe oder Wasser in den SKV gelangen können.
Grundsätzlich bedarf das Thema Schimmel beziehungsweise künstliche Mineralfasern (KMF) in diesem Zusammenhang besonderer Beachtung. Nicht selten ist es bereits vorgekommen, dass durch unbedarfte „Sanierungsarbeiten“ Schimmelpilzsporen und KMF innerhalb eines kompletten Gebäudes verschleppt wurden. Ursprünglich nicht befallene Bereiche wurden somit unnötig kontaminiert. Dabei sind der gezielte Einsatz von Luftreinigern mit HEPA-Filtern und geeigneten Desinfektionsmitteln eine weitere Möglichkeit, Folgeschäden einzudämmen.
FAQ zur Trocknung bei Wasserschaden
Wie lange dauert der Prozess?
Eine technische Trocknung sollte von einem qualifizierten Wasserschadensanierer durchgeführt werden. Wenn Heizen und Lüften nicht ausreichen, müssen aufwendigere Maßnahmen mit speziellen Trocknungsgeräten ergriffen werden, die bis zu 14 Tage andauern können. Hierbei plant die Fachfirma die richtige Trocknungsmethode und dimensioniert die Anzahl der Trocknungsgeräte fachgerecht. Diese kann auch die eventuell anfallenden Entkernungs- und Desinfektionsmaßnahmen einschätzen.
Wasserschaden – wer zahlt die Trocknung?
Es gibt verschiedene Versicherungen für Wasserschäden, die für den Schaden aufkommen können:
- Die Hausratversicherung des Bewohners zahlt für den Wasserschaden am beweglichen Mobiliar.
- Die Gebäudeversicherung des Eigentümers zahlt alle Schäden, die am Gebäude entstanden sind. Sie zahlt auch die Reparatur und Instandsetzung nach dem Wasserschaden.
- Die Privathaftpflichtversicherung des Verursachers zahlt Schäden an fremden Möbeln und fremdem Gebäude.
- Die Elementarversicherung zahlt bei Schäden durch Naturereignisse wie Starkregen oder Hochwasser.
Wasserschadensanierung selbst durchführen?
Ohne fachliche Kenntnisse und Wissen sollten keine Bautrocknungen oder Wasserschadensanierungen begonnen werden. Hier empfiehlt es sich, eine Fachfirma mit der Wasserschadensanierung zu beauftragen.
Für weitere Informationen über die Entfeuchtungsgeräte und die Wasserschadensanierung von Dantherm Group kontaktieren Sie das Team.
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